Was taugen Glas- und Keramikfeilen?

Dieser Artikel ist Teil 1 von 2 in der Beitragsserie: Glasfeilen/Keramikfeilen

DSPIAE hat mit der Siren und Leviathan Serie ein Aufleben von Glas- und Keramikfeilen bewirkt. Dabei sind Glasfeilen alles andere als Neu was die Bearbeitung von Plastikkits anbelangt, wenn diese ihren Ursprung auch eher in der Nagelpflege haben. Doch können diese Feilen mit modernen Schleifmitteln konkurrieren oder diese gar übertreffen?

Ich habe mir mal ein paar Feilen von Markenartikeln bis hin zu NoName/Unbekannten Marken gekauft. Auch die DSPIAE Siren SF-15 ist mit am Start (Die Leviathan ist leider durch Lieferprobleme noch nicht mit im Test dabei).

 

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Meine Testkandidaten

 

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Testergebnisse

Die Zwilling Twinox Feile hat zwei Körnungen. Dabei entspricht die raue Seite in etwa einer 180-240 Körnung und die feinere Seite in etwa einer 320 Körnung. Leider lassen sich die Plastikteile damit nicht so einfach schleifen. Die Feile ist durch die grobe Körnung nicht sehr präzise benutzbar. Die Ergebnisse sind nicht besonders überzeugend da deutliche Schleifspuren hinterlassen werden. Für Gunpla ist diese Feile nicht zu gebrauchen.

Die DSPIAE Siren hat mich sehr überrascht, da hier das Ergebnis extrem enttäuschend ist (glänzender Teil). Durch den Schliff driftet die Feile immer wider zu einer Seite ab und lässt sich schlecht kontrollieren. Die Schleifrillen der Feile verstopfen auch sehr schnell, wodurch selbst bei so einem kleinen Stück nicht alle Bereiche gleichmäßig geschliffen werden (siehe matte Teile). Setzt man die Feile neu an, entstehen hässliche Schrammen die nur mit Aufwand entfernt werden können. Diese Feile ist dem Namen DSPIAE nicht würdig und man sollte sich den Kauf gut überlegen.

G.Liane ist eine Premium Marke bei der Nagelpflege. Die Schleifstruktur entspricht in etwa einer 400-600 Körnung. Das Ergebnis ist zufriedenstellend, wenn die Teile auch mit feineren Schleifmitteln nachbearbeitet werden müssen. Die Poren der Feile verstopfen auch nicht so schnell wie bei der DSPIAE Siren.

Für 5 € bekommt man gleich 3 Nano-Glas Feilen, die für diesen Preis ungewöhnlich hochwertig sind. Der Schliff ist allerdings nicht so gut wie bei der G.Liane Feile. Es werden zudem kleine Schleifspuren an den Plastikteilen hinterlassen. Insgesamt ist diese Feile brauchbar, jedoch auch nicht überragend.

Das Tyrolit Nagelfeilenset besteht aus zwei Feilen wo die Eine in etwa einer 400 Körnung entspricht und die andere Feile entspricht in etwa einer 800 Körnung. Beide Feilen sind hochwertig verarbeitet, was bei Tyrolit auch nicht überrascht. Immerhin ist dies eine der führenden Marken bei Schleifwerkzeugen. Wenn auch diese Feilen nicht ganz für Gunpla gedacht sind, bietet dieses Set ein gutes Schleifbild. Die Feilen können präzise benutzt werden und lassen sich zudem gut säubern. Das Set schlägt hierbei mit 23 € zu Buche, ist aber jeden Cent wert.

Mont Bleu ist eine weitere Premium Marke bei der Nagelpflege. Im Set für ungefähr 10 € bekommt man 3 Größen an Nagelfeilen. Die Schleifstruktur ist bei den 3 Feilen die Gleiche und entspricht in etwa einer 600-800 Körnung, Das Ergebnis war von allen bisher getesteten Feilen, das Beste. Die Feilen lassen sich auch gut säubern.

 

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Fazit

Die Mont Bleu und Tyrolit Feilen haben mich überzeugt und ich werde diese Feilen demnächst häufiger bei meinen Bastelarbeiten einsetzen. Die DSPIAE Siren ist leider komplett durchgefallen, was enttäuschend ist, da es die einzige Feile im Test war, die eigentlich für Gunpla angedacht ist. Die Zwilling Twinox ist nicht für Gunpla gedacht. Die beiden anderen Feilen liegen im besseren Mittelfeld und sind brauchbar, wenn auch nicht unbedingt notwendig.

Im großen und ganzen haben diese Feilen einige Vorteile aber auch Nachteile gegenüber Schleifpapier, Buffern, etc. Glas- und Keramikfeilen können sehr langlebig sein (wenn von guter Qualität) und lassen sich auch sehr gut säubern. Jedoch kann man hingegen nie wissen welche Körnung eine solche Feile besitzt. Zudem konnte keine der getesteten Feilen ein Resultat abliefern, was ohne Nachbearbeitung auskommt. Da diese Feilen auch starr sind, können Unebenheiten bei planen Flächen nur schlecht gefeilt/poliert werden. Für Kanten ist diese Steifigkeit jedoch ein Vorteil.

Schaut man sich jedoch ein Beispiel an, was mit Schleifpapier und Buffern bearbeitet wurde, ist ein deutlicher Unterschied sichtbar. Damit lassen sich einfach bessere Ergebnisse erzielen.

2 Gedanken zu „Was taugen Glas- und Keramikfeilen?“

  1. Ich bin von der Dspiae Siren auch extrem entäuscht worden. Sie verursacht schlimme Kratzer die äusserst schlecht wieder zu entfernen sind. Obwohl ja angeblich eine 12000 er Körnung erreicht werden soll bei der Glasfeile. Ist aber nicht zu gebrauchen.

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    • Danke für die Bestätigung. Bei den vielen lobpreisenden Videos habe ich schon gedacht ich würde die Siren falsch einsetzen. Doch egal wie ich diese Feile halte oder ansetze, es entstehen Schrammen.

      Das Set von Mont Bleu hingegen hat mich sehr positiv überrascht. Es liefert ein angenehmes Schleifbild und mit den 3 Größen lässt sich auch gut arbeiten.

      Antworten

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